Thema: „Musiktheater mit Kindern und Jugendlichen – Dramaturgie und Regie“
Ort: Abteilung Schauspiel der KUG
Musiktheater – kein Fremdwort. Im Rahmen von Schulprojekten entstehen in regelmäßigen Abständen hervorragende Musical-Aufführungen.
Als Impuls gebende/r Musiklehrer/in vereinen sich meist die Aufgaben in einer Person: Dramaturg/in, Spielleiter/in, Dirigent/in, Ideenlieferant/in für Bühne und Kostüme, Choreograf/in, vielleicht sogar noch Musiker/in … und das alles in einer Person.
Ein Stiefkind in der aufwändigen Vorbereitungszeit ist die schauspieltechnische Vorbereitung der jungen Protagonist/en/innen bzw. die Auswahl bühnentauglicher Bearbeitungen bzw. Umsetzung von Textbüchern.
Was lag näher, als zu den Schauspiel-Profis zu gehen und einen Fortbildungstag zu organisieren.
Mir war vollkommen klar, dass dieser Themenbereich unerschöpflich ist und sicherlich nur angerissen werden kann, wollte aber endlich einmal auch diesen, mir sehr wichtig erscheinenden Bereich der Bühnenarbeit im Fortbildungsangebot vertreten wissen.
Im Rahmen unserer steirischen LehrerInnen-Fortbildung für MusiklehrerInnen an Sonderform kam erstmalig eine Zusammenarbeit mit der Abteilung Schauspiel der Kunstuniversität Graz zustande.
Ziel sollte sein, für die Bühnenarbeit mit Kindern und Jugendlichen Impulse anbieten zu können.
So war ich sehr neugierig auf unsere Tagung am 23.2.2015 am renovierten Theater im Palais.
32 TeilnehmerInnen erlebten einen interessanten Tag zum Thema „basics Regie“, wo in Gruppen von den Referenten Mag. Lorenz Kabas und Mag. Reinhard Herrgesell-Mitter Tipps gegeben wurden und unter Anleitung praktische Erprobungen für das Spiel auf der Bühne stattfanden.
Einige der vielleicht auffälligsten Denkansätze:
Weg mit „Austeilen der Rollen – Texte lernen – beim Proben jeden Schritt, jede Geste vormachen bzw. ansagen etc.“
Besser: Gruppe klärt den Inhalt, findet Lösungen, interpretiert und probiert … es gibt nichts Falsches, keine Wertung…. Reflektieren der gegenseitig beobachteten Kurzszenen …. wie ist die Wirkung, wie kann man die Wirkung verstärken, klarer machen…Vertiefungen durch Theatersport bzw. Impro-Theater, die Scheu vor körperlichem Ausdruck verlieren.
Eines wurde uns allen klar:
Diese Arbeitsweise, durch die sich das Stück entwickeln darf, erfordert mehr Probenzeit, regelmäßige Beschäftigung mit körperlichem und sprachlichem Ausdruck über einen längeren Zeitraum und fundierte gute Vorbereitung seitens des/r Spielleiters/in.
Und dass wir MusiklehrerInnen, die meist auch die Aufgaben des Regisseurs zu erfüllen haben, noch einiger Inputs bedürfen, um auch in Zukunft interessante und beeindruckende Ergebnisse mit unseren SchülerInnen auf die Bühne zu bringen.
Ein Folgeseminar im nächsten Schuljahr ist angedacht.
Ulla Kriebernegg