1. – 19. Oktober 2013, Hall/Tirol

„Von der alten bis zur modernen Musik“ – Qualitätsvolles Singen und Musizieren

Gleich von Beginn an konnte man ein Feuerwerk musikalischer und musikpädagogischer Impulse spüren, das im wunderbaren Ambiente der Stadt Hall in Tirol während der ganzen Woche geboten wurde. Schon bei der Eröffnung, welche durch die Anwesenheit namhafter Ehrengäste wie MR Dr. Helmut Bachmann, MR Johannes Baumühlner, sowie Mag. Brigitte Weißengruber vom BMUKK, Fachinspektor Mag. Martin Waldauf vom LSR für Tirol und in Vertretung des Landes Tirol Frau Bürgermeister Dr. Eva Posch mit einer speziellen Note aufwarten konnte, wurde bei den diversen Grußworten die hohe musikalische Kompetenz der Musikhauptschulen und das überaus große Engagement der Musikerzieherinnen vor allem auch in Richtung Neue Musikmittelschule in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt. Die ausgezeichneten musikalischen Beiträge der Musik-NMS Wildschönau (Chorleiterin Steffi Holaus, Ensembleleiterin Johanna Markstein) konnten dies in einem besonderen Maße noch unterstreichen.

Ein ausgezeichnetes Referententeam mit Dr. Helmut Bachmann (Statement des BMUKK zur NMS), Mag. Gerhard Crepaz (Eröffnungsreferat), Bernhard Sieberer (Plenumschor), Prof. Mag. Dr. Werner Mayr (Plenumsorchester), Maria Luise Senn-Drewes und Dietmar Schmid (Vokalensembles), Alexander Giner (Sound of movies, Fortgeschrittnes Arrangieren für den schulpraktischen Gebrauch), Dr. Johannes Steiner (Body-Grooves im Klassenunterricht), Mag. Reinhard Blum (Arrangieren für den schulpraktischen Gebrauch), Mag. Ursula Zach (Linedance – ein ideales Bausteinsystem für den Klassenunterricht), Mag. Angelika Wolf (Wie die Pfeife, so der Tanz), Klara Sattler (Jodlersingen) konnten den hohen Erwartungen gerecht werden und die musikalischen Qualitätsansprüche und Parameter auf sehr eindrucksvolle und lebendige Weise näherbringen. Beeindruckend waren auch die exzellenten Darbietungen der Teilnehmer/innen im Rahmen eines Konzertes am Ende des Kongresses, welche von zwei großartigen Ensembles (Vocapella & Austrian Baroque Company) mitgestaltet wurde.
In vielen Netzwerkgesprächen des Vorstandes und der Steuergruppe mit dem BMUKK wurden folgende Punkte erörtert:

  • Bezugnehmend auf die Mails seitens des BMUKK an den Bundesvorsitzenden vom 29.8. 2012, 30.1. 2013, 1.3. 2013 und 13.9. 2013 wurde die Bezeichnung der Sonderform mit „Neue Musikmittelschule“ – „Musik-NMS“ einmal mehr unterstrichen. An fast allen Standorten ergibt sich in Weiterführung der alten Bezeichnungen HS & Musik-HS nun die Bezeichnung NMS & Musik-NMS. Einem Vorschlag „NMS mit Musikklassen“ konnte aus Gründen der Verwässerung der Begrifflichkeiten nichts abgewonnen werden. Wenn an einem Standort als Grundlage 2 verschiedene Lehrpläne den uns anvertrauten Schüler/innen geboten werden, dann muss dies auch bei der Bezeichnung der Schule so wie am Zeugniskopf zum Ausdruck gebracht werden.
  • Zur Darstellung der vielfältigen und beeindruckenden Arbeit an Neuen Musikmittelschulen wurde die Vorlage für einen „Jahresrückblick“ erarbeitet, welcher dann in Zahlen, Daten und Fakten die Vielzahl an Veranstaltungen und Projekten an den diversen Standorten, in den jeweiligen Bundeländern und natürlich auch bundesweit zum Ausdruck bringen wird.
  • Die Überarbeitung des Erhebungsbogens, welcher Datenmaterial wie Mailadressen, Anzahl der Schüler und Lehrer an den 97 Standorten in Österreich enthält wurde ebenfalls überarbeitet. Gemeinsam mit dem „Jahresrückblick“ kann man sich dann über die Entwicklung der Neuen Musikmittelschulen mit Hilfe der Darstellungen einen guten Überblick im jeweiligen Schuljahr machen.
  • Die Ergebnisse der Evaluierung des 36. Bundeskongresses werden direkt in die Vorbereitungsarbeiten für den 37. Bundeskongress in der Steiermark einfließen.
  • Für den 2. Bundesfachkoordinatorentagung vom 24. – 26. März 2014 in Salzburg wurde die Detailplanung erstellt und präsentiert: Zusammenstellung des Referententeams, Aufgabenverteilung, Budgetrahmen, Kulturbeitrag, SQA, runde Tische, Nahtstellenstunden, Erfahrungsberichte Neue Musik-NMS
  • Die mit dem BMUKK abgestimmte Direktorenbundestagung wurde für den 16. – 18. März 2015 im Burgenland vereinbart sowie die Grobziele diskutiert.
  • Die Teamkultur der Lehrer am Standort, bei dem gemeinsame Projekte für den jeweiligen Standort zu pflegen sind soll einfließen in ein zu kommunizierendes Gesamtkonzept.
  • Die Umgestaltung und Umstrukturierung unserer Teamwebsite war ein großes Thema der Steuergruppe, mit deren Umsetzung nach Freigabe seitens des BMUKK begonnen werden kann.

Die Lebensader, der Puls unserer ARGE sind die Bundeskongresse: Neben den thematischen Schwerpunkten, vielen praktischen Impulsen aus den diversen Workshops ist vor allem der Gedankenaustausch in den Bundesländern und bundesländerübergreifend ein wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen Tage. Aber auch die Vorbereitungen in Richtung Neue Musikmittelschule sind voll im Gange und innovative Ideen aus dem Bereich der Musikpädagogik werden Impulse für die 97 Standorte in ganz Österreich geben. Bei den neun Bundesländersitzungen wurden alle aktuellen gemeinsame Aktionen sowie die Themen und Vorgangsweisen für das kommende Jahr abgeglichen. Im Bundesland Tirol wurde mit den Stimmen aller 18 Vertreter/innen der 9 Musik-Mittelschulen Michael Wechner einstimmig zum neuen Landesvertreter gewählt. Als Stellvertreterin konnte Inge Ritzer gewonnen werden. Wir wünschen dem neuem Team viel Erfolg und innovative Ideen für das Bundesland Tirol.
Eine Veranstaltung in dieser Dimension wäre nicht möglich ohne die intensive Vorbereitung der Landesgruppe. An dieser Stelle daher ganz herzlichen Dank an den Landesvertreter von Tirol HD Georg Pöll der mit Inge Ritzer eine ausgezeichnete und großartige Mitarbeiterin gefunden hat sowie an den Fachinspektor für Musikerziehung Mag. Martin Waldauf für sein tolles Engagement und die Kollegen Gerhard Oberhuber, Andreas Juen und Peter Krenkel.
An diesen Tagen kamen aber auch Kunst und Kultur vor Ort nicht zu kurz. Der großartige und stimmungsvolle Eröffnungsabend mit Franz Posch und seinen Inbrügglern, die Fahrt in die Swarovski Kristallwelten Wattens, die Führung durch das schmucke und traditionsreiche Städtchen Hall sowie die beeindruckenden Hörerlebnisse im Audioversum in Innsbruck, das Konzert mit dem bezaubernden Jugendchor Stimmpfeffer unter der Leitung von Maria Luise Senn-Drewes und im Anschluss das deftige Jodeln mit Klara Sattler haben bleibende Eindrücke hinterlassen.
Wir danken auch an dieser Stelle herzlich dem BMUKK mit MR Dr. Helmut Bachmann und MR Johannes Baumühlner und dem Stimmbogen Österreich mit Mag. Brigitte Weißengruber für die finanzielle und ideelle Unterstützung sowie dem Parkhotel für die ausgezeichnete Verpflegung. Herzliche Gratulation, wir haben uns rundum in Hall sehr wohlgefühlt und ich meine, dass dieser Bundeskongress mit allen Sinnen auf die Arbeit der Musikerzieher/innen in ganz Österreich ausstrahlt.
Ein brennendes Thema der kommenden Jahre wird die Pädagoginnenbildung neu sein, denn diese Neuausrichtung birgt gerade für unsere Sonderform Chancen, aber auch die Herausforderung, dass alle jene Bereiche im Fächerkanon der Neuen Musikmittelschulen, vor allem auch das praktische Musizieren am Instrument und in den diversen Ensembles, in einem ausreichenden Maße von Wochenstunden abgedeckt sind. Ganz wesentlich erscheint uns dabei auch die Durchlässigkeit eines künftigen Ausbildungssytems verbunden mit einer akademischen Ausbildung für alle Lehrerinnen im speziellen ein Masterlehrgang für alle angehenden Musikerzieher/innen an neuen Musikmittelschulen. Erst damit ist eine Fortführung der Qualitätsarbeit garantiert, ein Positionspapier haben wir im letzten Schuljahr bereits an das BMUKK, eine Stundentafel wurde an diverse Pädagogische Hochschulen übermittelt.
Die Entwicklung in Richtung Neue Musikmittelschule wird an vielen Standorten Österreichs aktiv mitgestaltet, die diversen Erfahrungswerte und innovativen Lösungsansätze mit neuen Lernformen rege ausgetauscht. So sehen wir einer flächendeckenden Umstellung bis zum Schuljahr 2015/16 sehr positiv entgegen. Der Weiterentwicklung der Musikhauptschulen als Kulturträger im öffentlichen Raum steht demnach nichts im Wege.

Erhard Mann,
Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Musikerzieher/innen
an Musikhauptschulen & Neuen Musikmittelschulen in Österreich

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