14. – 18. November 2009, St. Johann/Salzburg

Geschichten zum Staunen

Bereits die Darbietungen der Musik-HS St. Johann und das zündende Eröffnungsreferat von Ernst Wieblitz, emeritierter Professor am Orff-Institut Salzburg, führten beeindruckend auf das diesjährige Tagungsthema „Geschichten zum Staunen“ hin. Das „Forum“ und die Räumlichkeiten der Musik-HS St. Johann im Pongau boten ein einmaliges Ambiente, an dieser Stelle ein herzliches Danke für die Möglichkeit, diese Räumlichkeiten so vielfältig nützen zu dürfen. In den diversen Workshops wurde den 125 Musikerzieher/innen aus nahezu 96 Musikhauptschulen Österreichs die Möglichkeit geboten, phantasievolle Kleinformen intensiv mit hervorragenden Referenten/innen in vielen Bereichen, wie z.B. Maskenspiel, Puppenspiel, Pantomime, Tanztheater, Musizieren auf selbstgebauten Instrumenten, instrumentales Musizieren und vieles mehr auf kreative Weise zu erarbeiten.

Herzlichen Dank an das BMUKK, an Ministerialrat Mag. Richard Stockhammer, der diese Veranstaltung ermöglichte, weiters an die PH Salzburg, an Mag. Karl Edtbauer, der uns bei der Vorbereitung intensiv unterstützte. Ein spezieller Dank an die Landesgruppe Salzburg mit ihrem Landesvorsitzenden HD Walter Linecker, an Eva Kriso und das ganze Team, die mit viel Liebe zum Detail diesen Kongress vor Ort abgewickelt haben.

Mit einem ausgezeichneten Chorleiter aus Hallein, Mag. Moritz Guttmann, studierten wir Chorliteratur aus verschiedensten Jahrhunderten – vom Choral bis zum Südafrikanischen Zulusong auf sehr professionelle Art und Weise. Sowohl die Gestaltung der Choreinheiten als auch die Aufbereitung der Chorliteratur und die vielen stimmlichen und choreographischen Tipps haben alle Teilnehmer/innen begeistert.

In den diversen Workshops wurde intensiv mit den hervorragenden Referent/innen Christa Hassfurther, Stefan Karch, Anita Köchl, Ernst Wieblitz und Susanne Rebholz gearbeitet, waren doch für Dienstag abends bereits kleine Schlusspräsentationen vorzubereiten. Dabei konnte man abermals staunen, wie vielfältig und kreativ in den einzelnen Gruppen gearbeitet wurde: Eine erstaunlich große Anzahl von selbstgebauten Instrumenten wurde zum Klingen gebracht, aber auch die schauspielerischen Talente der teilnehmenden Lehrer/innen konnte man bewundern und einen krönenden Abschluss boten die Teilnehmer/innen mit ihren selbst gefertigten Puppen, die einmalig mit Musik in Szene gesetzt wurden.
Ein Training für die Lachmuskel waren am Kulturnachmittag die Darbietungen von Anita Köchl und Edi Jäger: Loriots Meisterwerke „Warum Frauen und Männer nicht zusammenpassen.“ An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die sowohl durch ihre persönliche Anwesenheit als auch durch den „Musikalischen Empfang“ des Landes Salzburg mit der Gruppe DIE QUERSCHLÄGER unseren Bundeskongress bereicherte. Die netten Begrüßungsworte, bei denen einmal mehr die wichtige musikalische Basis- und Kulturarbeit an den Musikhauptschulen in Österreich zum Ausdruck kamen, haben uns gut getan.

Abgerundet wird dieser Bundeskongress immer von Sitzungen des Vorstandes, der Steuerungs- und Qualitätssicherungsgruppe und sogenannten „Bundesländersitzungen“, bei denen die Programme der einzelnen Landesarbeitsgemeinschaften besprochen werden, sowie wichtige Erfahrungen und Informationen ausgetauscht werden können. Herzlichen Dank an Johannes Baumühlner vom BMUKK für die Begleitung und die spannenden Außensichten und Diskussionen im Rahmen der Arbeit in der Steuergruppe.

Die Bundeskongresse sind das Lebenselixier unserer Arbeitsgemeinschaft, woraus sowohl durch die vielfältigen musikalischen und musikpädagogischen Themen als auch durch den regen Gedankenaustausch während des Kongresses, die Musikerzieher/innen für die kommenden Monate neue Kraft und Kreativität schöpfen können. Jeder einzelne Schulstandort, speziell an einer Musik-HS, ist immer wieder im Bereich innovativer Schulentwicklung gefordert, sich kreativ für neue Strömungen und Strukturen zu öffnen.

Einen Kongress ohne Qualitätssicherung ist in der heutigen Zeit undenkbar. Neben der Evaluation der Veranstaltung, die von unserem Kollegen Bernhard Girardi von der Pädagogischen Hochschule des Bundes in Salzburg durchgeführt wird, konnten wir heuer wieder neue Elemente unserer TEAMWEBSITE http://musik-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at/ vorstellen. Die Ziele der „Vision Musikwerkstatt wurden im Rahmen des Schlussplenums präsentiert. Herzlichen Dank dafür an das BMUKK, MR Richard Stockhammer, sowie an die unermüdliche Steuergruppe, die intensiv an der Gestaltung mitarbeitet. Wir können uns auf dieser Seite toll präsentieren und vernetzen und damit ist sicherlich ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung für die kommenden Jahre setzen.

Mit einer entzückenden Darbietung „Die unglaubliche Reise mit der Zeitmaschine“, einem Musical der 2c der Musik-HS St. Johann im Pongau wurden wir einmal mehr durch die außerordentlich hohe musikalische und schauspielerische Qualität der jungen Schülerinnen und Schüler wirklich zum Staunen gebracht. Da im heurigen Schuljahr bereits 16 Musik-HS und ab 2010/11 voraussichtlich um 10 Musik-HS mehr im Schulversuch „Neue Mittelschule“ mitwirken, haben wir den zuständigen Leiter der Abteilung im BMUKK MR Dr. Helmut Bachmann zu unserem diesjährigen Bundeskongress eingeladen. Nach einer kurzen Präsentation der „Neuen Mittelschule“ wurde im Forum angeregt diskutiert und argumentiert und im Namen der ARGE durften wir Herrn MR Dr. Bachmann ein Statement der Musik-HS Österreichs überreichen: Die Musikerzieher/innen an Österreichischen Musikhauptschulen hoffen mit der Grundlage eines Schultyps, um den uns ganz Europa beneidet, auf eine Weiterentwicklung der stets im öffentlichen Leben als Kulturträger wirkenden Musikhauptschule, ohne dass dabei das Stundenausmaß (in der Regel 5 -6 Wochenstunden Musikerziehung) angetastet wird.

Erhard Mann,
Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Musikerzieher/innen an Musikhauptschulen in Österreich

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