- – 15. Oktober 2008, Pörtschach/Kärnten
Musik ohne Grenzen
An jenem Ort, wo sich im 19. Jahrhundert viele Komponisten wie z.B. Johannes Brahms für ihre kreative Arbeit inspirieren ließen, fand heuer der 31. Bundeskongress für Musikerzieher/innen an Musikhauptschulen Österreichs statt, in Pörtschach am Wörthersee. Das Motto „MUSIK OHNE GRENZEN“ (Musica senza confini – Glasba brez meja) zog sich durch die ganze Veranstaltung und man konnte schon bei der Eröffnung durch die musikalisch anspruchsvollen Beiträge der Musikhauptschulen Wolfsberg und Seeboden den hohen Qualitätsanspruch dieser Veranstaltung sowie die Begeisterung aller Teilnehmer/innen spüren. 129 Musikerzieher/innen aus nahezu 96 Musikhauptschulen Österreichs arbeiteten 5 Tage lang intensiv mit hervorragenden Referenten/innen in vielen Bereichen, wie z.B. Chorgesang, Hörerziehung, Stimmbildung, instrumentales Musizieren und vieles mehr.
Herzlichen Dank an das BMUKK, an Ministerialrat Mag. Richard Stockhammer, der diese Veranstaltung ermöglichte, weiters an die PH Klagenfurt, an Mag. Markus Ressmann, der uns bei der Vorbereitung mit seinem Team intensiv unterstützte. Ein spezieller Dank an die Landesgruppe Kärnten mit ihrem Landesvorsitzenden Prof. Bernhard Zlanabitnig, die mit viel Liebe zum Detail diesen Kongress vor Ort vorbereitet haben. Auch der AGMÖ wollen wir für die finanzielle Unterstützung herzlich Danke sagen.
In einem tollen und zum Thema passenden Ambiente begeisterte uns nach der offiziellen Eröffnungsfeier durch den Vizepräsidenten des Landesschulrates Rudolf Altersberger das musikalische Eröffnungsreferat durch den A Cappella Chor Villach unter der Leitung von Prof. Helmut Wulz. Bei dieser musikalischen Zeitreise durch die Chorliteratur wurden in Form eines kommentierten Konzertes viele musikalische Kostbarkeiten und im speziellen die Entwicklung des Volksliedes professionell dargeboten.
Am Abend durften wir dann mit Prof. Helmut Wulz sehr herzhaft „Kartnarisch“ singen und in den kommenden Tagen arbeitete mit uns der exzellente Chorleiter vom Musischen Gymnasium in Salzburg, Mag. Norbert Brandauer. Abgerundet wurde der musikalische Bogen mit Liedern aus den Regionen (Italien und Slowenien), die uns durch zwei Spezialisten Edi Oraže und Giuseppe Tirelli nähergebracht wurden.
In den Studios wurden optional die Themenbereiche „Singen als Weg zum Selbst“, „Körper und Stimme als universelle Rhythmusinstrumente“, „Neue Wege der Hörerziehung“, „Kreative Umsetzung von Musik in Bewegung“ sowie „Satztechnik für den Schulalltag“ durch die beeindruckenden Referenten Dr. Jaan Karl Klasmann, Richard Filz, Univ. Prof. Gerhard Wanker, Andrea Stotter und Dr. Günther Antesberger angeboten. Das instrumentale Musizieren für die Bereiche „Schulblasmusik“, „Volksmusikensemble“, „Gitarrenensemble“ und „Blockflötenensemble“, ein Wunsch der Teilnehmer/innen, der bei der Evaluierung des letzten Kongresses an den Vorstand herangetragen wurde, brachte die Möglichkeit mit sich, viele neue Stücke für den Unterricht auszuprobieren und einzustudieren.
Beeindruckend waren am Kulturnachmittag der Besuch der Künstlerstadt Gmünd mit der Wassererlebniswelt Pankratium bzw. die Fahrt in den Kulturraum Zollfeld – Maria Saal und Tanzenberg. Die vielen musikalischen Kuriositäten und Raritäten der WASSER – KLANGtRÄUME, die wir hier selber ausprobieren konnten, wurden uns vom Projektleiter Manfred Tischitz, einem ehemaligen Kollegen an der Musik-HS Gmünd, persönlich nähergebracht, faszinierende Klangwelten, die uns einen ganz anderen Zugang zur Musik eröffneten.
Abgerundet wird dieser Bundeskongress immer von Sitzungen des Vorstandes, der Steuerungs- und Qualitätssicherungsgruppe und sogenannten „Bundesländersitzungen“, bei denen die Programme der einzelnen Landesarbeitsgemeinschaften besprochen werden, sowie wichtige Erfahrungen und Informationen ausgetauscht werden können. Herzlichen Dank an Johannes Baumühlner vom BMUKK für die Begleitung und die spannenden Außensichten und Diskussionen im Rahmen der Arbeit in der Steuergruppe.
Die Bundeskongresse sind das Lebenselixier unserer Arbeitsgemeinschaft, woraus sowohl durch die vielfältigen musikalischen und musikpädagogischen Themen als auch durch den regen Gedankenaustausch während des Kongresses, die Musikerzieher/innen für die kommenden Monate neue Kraft und Kreativität schöpfen können. Jeder einzelne Schulstandort, speziell an einer Musik-HS, ist immer wieder im Bereich innovativer Schulentwicklung gefordert, sich kreativ für neue Strömungen und Strukturen zu öffnen.
Einen Kongress ohne Qualitätssicherung ist in der heutigen Zeit undenkbar. Neben der Evaluation der Veranstaltung, die von unserem Kollegen Bernhard Girardi von der Pädagogischen Hochschule des Bundes in Salzburg durchgeführt wird, konnten wir heuer wieder neue Elemente unserer TEAMWEBSITE http://musik-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at/ wie den überarbeiteten „Kompetenzenkatalog“ sowie die Ergebnisse des Kreativwettbewerbes „All together now“ vorstellen. Herzlichen Dank dafür an das BMUKK, MR Richard Stockhammer, sowie an die unermüdliche Steuergruppe, die intensiv an der Gestaltung mitarbeitet. Wir können uns auf dieser Seite toll präsentieren und vernetzen und damit ist sicherlich ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung für die kommenden Jahre setzen.
Eine deutsche (Prof. Günther Bastian) und auch eine Salzburger Untersuchung aus dem Jahre 2006 (Prof. Hermann Eder) sowie eine Diplomarbeit der Innsbrucker Kollegin Julia Schmitzberger zeigen auf, wie wichtig musische, speziell musikalische Erziehung sich auf die Gesamtentwicklung der jungen Menschen auswirken kann. Eine Gesamterhebung, was an Österreichs Musikhauptschulen geleistet wird, verblüfft. Solche Ergebnisse lassen hoffen, dass die Bildungspolitik in der nächster Zeit viele Erkenntnisse daraus in die aktuelle Schulentwicklung miteinfließen lässt.
Erhard Mann,
Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Musikerzieher/innen an Musikhauptschulen in Österreich